Das Phänomen des nicht-anspringen-wollenden Diesels ist kein Gerücht sondern eine nackte Tatsache. Im Dieselbetrieb fällt das meist nicht auf, sobald man aber seinem Selbstzünder was anderes als Diesel gönnt (in meinem Fall Pflanzenöl) geht das Geschrei los. Erst nach etlichen Orgelversuchen springt er an. An was liegts?
Oben auf der Einspritzpumpe (ESP) sind die Druckhalteventile montiert, die eben mit Hochdruck die Düsen mit Kraftstoff bedienen. Diese Ventile sind mit sog. O-Ringen gegen die ESP abgedichtet, damit dort keine Luft eindringt. Und genau hier liegt das Problem. Diese O-Ringe weiten sich im Laufe der Zeit, es dringt Luft ein und sorgt dafür, daß die ESP leerläuft, der Sprit zurück in den Tank fließt und beim Starten eben erst aus selben wieder geholt werden muß!
Wie man diese Ventile abgedichtet bekommt sei hier kurz beschrieben.

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Als erstes die Ansaugbrücke demontieren (damit tut man sich selbst einen großen Gefallen) und alles soweit es geht freilegen. Vorsichtig mit den Clipsen für die Einspritzleitungen umgehen, die brechen sehr leicht!

Den Bereich rund um die Druckhalteventile hab ich mit FluidFilm eingesprüht, welches bekanntlich Rost unterwandert. Warum nicht auch Dreck unterwandern? Ergebnis: lohnenswert! Eine alte Zahnbürste leistet da sehr gute Dienste.

So schaut ein solches Ventil aus. Rot markiert der berühmte O-Ring, der hier getauscht werden soll!

Um dieses Ventil zu lösen, benötigt man einen Vielzahn-Spezialschlüssel, den man sich entweder bei Mercedes ausleiht (nachfragen kostet nix) oder für ca. 30 Euro bei Hazet bestellt.

Hier kommt gleich Nr. 4 wieder in ihren gewohnten Platz. Bei dieser Arbeit sollte man tunlichst auf Sauberkeit achten - jeder Krümel, der in die ESP fliegt, rächt sich später mit hartem Diesel-Nageln!

Neu vs.alt - ich habe gleich O-Ringe aus Viton (Biodiesel-beständiges Material) verbaut. Diese gibt es u.a. bei monopoel.de zu bestellen!

In den Ventilen befindet sich auch eine Feder und eine Feder und ein Ring, die ich gleich mitgetauscht habe (Cent-Artikel bei MB). Mehr Bilder und einen etwas ausführlicheren Bericht gibt es auf der Homepage von Harald König.

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